Automatisierung

Datenerfassungssystem ermittelt Betriebsfestigkeit geländegängiger FahrzeugeFür Ausnahmesituationen gemacht

26.05.2015 -

In der Wüste, nördlich des Polarkreises oder beim Bergbau: Wenn Fahrzeuge unter extremen Bedingungen getestet werden, muss auch die Datenerfassung entsprechend robust aufgebaut sein. Ein Messtechnik-Hersteller hat deshalb ein neues System entwickelt, das auch bei Langzeittests stabil arbeitet.

Ob Nutzfahrzeuge, Bau- oder Landmaschinen - die Entwicklung neuer Fahrzeuge ist von immer kürzeren Entwicklungszyklen geprägt. Gleichzeitig steigen die Varianten-Vielfalt, aber auch der Anspruch an Sicherheit und Funktionalität. Um Aussagen zur Betriebsfestigkeit machen zu können, sind Testingenieure heute gezwungen, immer mehr Messdaten in kürzerer Zeit zu erfassen. Denn Messdaten sind nach wie vor eine wichtige Voraussetzung, um die Konstruktionen zu optimieren. Je nach Fahrzeugtyp und Ziel der Messung ergeben sich jedoch verschiedene Anforderungen an die Messtechnik. Hier einige Szenarien:

• Ein Traktor im staubigen Weizenfelde, im Matsch oder bei glühender Hitze,
• ein Baukran für Wolkenkratzer,
• ein Schiff, das Bohrinseln versorgt,
• ein Lastwagen, der den Aushub einer Mine abtransportiert
• oder ein Auto bei der Wintererprobung (nördlich des Polarkreises) oder dem Sommertest in der Wüste Nevadas.

Für all diese Anwendungen braucht es Spezial-Messdatenerfassungssysteme.

Robustes Design
Um die knappe Zeit während der Messfahrt eines Prototyps zu nutzen, muss die Messtechnik allen Belastungen standhalten. Dabei sind die Herausforderungen vielfältig: Auf unbefestigten Straßen und abseits der Wege können leicht Vibrationen bis zu 10 g und Schocks von 50 g und mehr auftreten. Auf Feldern und im Bergbau spielen Staub und Dreck eine große Rolle. Bei Wintertests und Kaltstartmessungen können Temperaturen von -30 °C und weniger auftreten, wohingegen bei Sommertests in Wüsten leicht Temperaturen von 80 °C erreicht werden. Da all diese Tests in freier Natur durchgeführt werden, sind zudem Niederschlag und Feuchtigkeit zu berücksichtigen. Bei Anwendungen in rauer Umgebung sind robuste Datenerfassungssysteme gefragt, um Ausfallzeiten und Kosten für Reparaturen so gering wie möglich zu halten.

Stabile Messdatenerfassung
Nichts ist ärgerlicher als der Verlust von Messdaten durch unvorhergesehene Ereignisse wie einen Spannungsverlust oder einen Absturz des Datenerfassungsprogramms. Gerade in Langzeittests, bei denen der Anwender nicht immer vor Ort ist und das fehlerlose Aufzeichnen der Messdaten überwachen kann, ist ein Messsystem, das stabil und zuverlässig arbeitet unerlässlich. Das bedeutet zum einen, dass ein Datenformat verwendet wird, das zu jeder Zeit lesbar ist und keinen Abschluss benötigt, zum anderen sollte ein stabiles Betriebssystem eingesetzt werden, dass die Anzahl der ungeplanten Unterbrechungen minimiert. Zudem sollte der Test nach einer ungewollten Unterbrechung wieder automatisch mit der Datenaufzeichnung fortfahren, ohne dass der Nutzer eingreifen muss.

Webbasiertes Messen
Beim Messen in rauen Umgebungen und bei Langzeittests ist ein alternativer Zugriff auf das Messsystem sehr komfortabel, sodass der Nutzer nicht während der gesamten Testdauer vor Ort sein muss. Ein Webinterface ermöglicht direkten Zugriff auf die Messdaten - jederzeit und überall, von jedem webfähigen Gerät aus. Somit kann der Testingenieur bequem aus seinem Büro ein Test-Setup modifizieren oder auch Testergebnisse abrufen beziehungsweise Live-Messdaten visualisieren. Neben dem einfachen Fernzugriff bietet ein Webinterface weitere Vorteile: Mehrere Clients können auf das System zugreifen und sich auf den Testbereich konzentrieren, der für sie von Bedeutung ist. Dadurch erreichen die Anwender eine Plattformunabhängigkeit.

Flexibler Systemaufbau
Wechselnde Messaufgaben fordern ein flexibles Datenerfassungssystem. Ein modularer Aufbau erlaubt es, das System nach den variierenden Anforderungen aufzubauen. Zudem kann der Messverstärker nahe der Messstelle positioniert und durch eine frühe Digitalisierung der Einfluss von Störgrößen minimiert werden. Mit den universellen Eingängen lassen sich viele physikalische Messgrößen mit ein- und demselben Verstärkermodul erfassen und die Anzahl der Module reduzieren.

Eines dieser Spezialsysteme ist das SomatXR von HBM. Es unterstützt den Anwender in vielerlei Hinsicht. Bei allen Hardware- und Softwareaspekten legte HBM ein Hauptaugenmerk auf die Robustheit, um die Datensicherheit zu gewährleisten. Das verteilte Baukastensystem gewährleistet im Vergleich zu stapelbaren, modularen Anordnungen eine größere Flexibilität. Darüber hinaus bietet ein solcher Datenrekorder Funktionen zum intelligenten Verarbeiten von Kanälen, zum Beispiel berechnete Kanäle, Trigger oder Datenreduktion.

 

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