Automatisierung

Leuze zum Thema smarte Produkte und Industrie 4.0

10.03.2015 -

Im Fokus der Unternehmensstrategie von Sensorikspezialist Leuze Electronic steht das kleine Wörtchen smart. Was sich dahinter verbirgt, wie smart die Produkte wirklich sind und welche Ziele das Unternehmen bis Jahresende erreichen will, erklärt uns Albrecht von Pfeil, Leiter Produktmanagement bei Leuze Electronic.

In Ihrer Unternehmensstrategie spielt der Begriff „smart" eine wichtige Rolle. Wie definieren Sie diesen in Bezug auf Ihr Produktportfolio und Ihre Mitarbeiter?

Albrecht von Pfeil: Wir fassen unter dem Slogan Smart Sensor Business drei Themen zusammen, in denen wir uns von unseren Mitbewerbern differenzieren möchten. Zum einen heben wir mit Smarter Product Usability hervor, dass unsere Produkte einfach und intuitiv in Betrieb zu setzen sind und bei einem Ausfall einfach und möglichst ohne Fachpersonal getauscht werden können. Des Weiteren erleben unsere Kunden mit Smarter Customer Service im Kontakt mit unserem technisch versierten und applikationstechnisch sehr gut geschulten Außendienst, bei technischen Anfragen unseren Service auch rund um die Uhr, aber auch unsere weltweit attraktiven Lieferzeit. Sowohl Smarter Usability als auch Smarter Service sind nur möglich, wenn wir die Applikationen und Anforderungen unserer Kunden im Detail kennen und verstehen. Mit dem dritten Aspekt - Smarter Application Know-how - bieten wir unseren Kunden einen deutlichen Mehrwert. Das Applikationswissen, die Servicementalität und die Kreativität, neue Lösungen zu entwickeln, die unseren Kunden signifikante Vorteile liefern, steckt in den Köpfen unserer Mitarbeiter, die sich schon seit vielen Jahren the sensor people nennen.

Smart ist vor allem im Zusammenhang mit Industrie 4.0 und Smart Factory von Bedeutung. Wie sieht Leuze Electronic hier seine Position?

Albrecht von Pfeil: Es fällt heute sicher noch schwer einzuschätzen, welche Auswirkung Industrie 4.0 auf die Sensorik im Maschinenbau haben wird, aber mit Sicherheit wird die Kombination von Sensorik mit leistungsfähigen Kommunikationsschnittstellen in der Smart Factory eine entscheidende Rolle spielen. Hier nimmt Leuze Electronic bereits heute eine Vorreiterrolle ein. Schon seit einigen Jahren rüsten zahlreiche Sensoren mit industriellen Schnittstellen wie Profibus, Profinet, Ehernet IP oder IO-Link aus. Dabei ist es wichtig, nicht nur die Prozessinformationen zu übertragen, sondern auch Konfigurationsmöglichkeiten und Diagnosedaten zu liefern, den Sensor also nach außen transparenter zu machen. Das ist ein ganz entscheidender Vorteil gegenüber Gateway-Lösungen und ein wichtiger Schritt für die vierte industrielle Revolution. Auch diese elegant gelöste Einbindung unserer Sensoren in die Systeme unserer Kunden fällt unter das Stichwort smarter Usability.

Bei so viel Smartheit gibt es doch sicher ein Produkt, was hier besonders hervorsticht? Was macht dieses so smart und wodurch hebt es sich vom Wettbewerb ab?

Albrecht von Pfeil: Ein wirklich smartes Produkt ist unsere neuer Sicherheits-Laserscanner RSL 400. Natürlich hat er mit einer Reichweite von 8,25 m in Verbindung mit dem 270°-Winkelbereich und den zwei unabhängigen Schutzfunktionen und OSSD-Paaren eine absolute Alleinstellung im Markt. Richtig smart wird er aber durch die integrierte elektronische Wasserwaage, die den exakten Lagewinkel auf einem großen Display anzeigt und so die Ausrichtung zu einem Kinderspiel macht. Mit nur fünf Mausklicks kann die Schutzfunktion über die geführte graphische Oberfläche des Leuze-Sensor-Studios parametriert und der Sensor in Betrieb genommen werden. Wir nennen das die One-Step-Konfiguration. Im Falle eines Defekts, zum Beispiel durch mechanische Zerstörung, kann der Sensorkopf ohne technische Expertise getauscht werden. Möglich ist dies, weil sowohl die Parametrierung als auch die mechanische Ausrichtung in der Montageeinheit „gespeichert" ist.

Gerade fiel das Stichwort Kinderspiel - auch in einem Interview der GIT Sicherheit Ende vergangenen Jahres wurde herausgestellt, dass Leuze bei seinen Sensoren großes Augenmerk auf eine intuitive und einfach Bedienung sowie eine einfache Inbetriebnahme legt. Weiterhin würde geäußert, dass Leuze sich in diesem Punkt vom Markt abhebe und in der nächsten Zeit hier noch sehr viel besser werden wird. Bitte erklären Sie kurz, was mit „viel besser" gemeint ist und wie Ihre Vorgehensweise aussieht.

Albrecht von Pfeil: Nur wenn wir die Applikationen unserer Kunden im Detail kennen, können wir Produkte mit einer bessern Usability entwickeln. Nehmen wir als Beispiel unsere neue Datenlichtschranke DDLS 500. Diese überträgt optisch Daten bis 100 MBit/s in der Lagergasse. Wir haben uns im Vorfeld der Entwicklung intensiv mit der Inbetriebnahme solcher Sensoren auseinandergesetzt und erkannt, dass die Ausrichtung der Lichtschranken über hohe Distanzen eine Herausforderung für den Anwender darstellt. Unsere Lösung besteht in einer integrierten präzisen Wasserwaage und einem holographischem Element, das ein Laserlichtmuster erzeugt. Diese zwei Elemente erleichtern die Ausrichtung von Sender und Empfänger deutlich und können in einem Hochregallager durchaus einige Stunden Inbetriebnahmezeit einsparen. Produkte mit solch Smarter Usability entstehen nicht auf dem Schreibtisch, sondern im intensiven Kundenkontakt und mit einem Entwicklungsteam, das sich den Fragestellungen des Anwenders mit Kreativität annimmt.

Wohin führt Sie Ihre smarte Strategie 2015 und welches Ziel möchten Sie am Ende des Jahres erreicht haben?

Albrecht von Pfeil: Smart Sensor Business definieren wir nicht als einen Zustand, den wir bereits zu 100 Prozent erreicht haben, sondern als einen Weg, auf den wir uns begeben haben und den wir mit Energie und Nachdruck verfolgen. Natürlich haben wir noch Produkte, mit deren Usablity wir nicht 100-prozentig zufrieden sind. Natürlich kennen wir auch Applikationen, für die uns noch keine perfekte Lösung eingefallen ist.
2015 haben wir das Ziel, noch näher mit unseren weltweiten Kunden zu kooperieren und ein noch besseres Verständnis zu erreichen, was ihnen einen echten Mehrwert in der Zusammenarbeit mit den sensor people bietet. Aus dieser Kundenorientierung wird wie auch im vergangenen Jahr ein ordentliches Unternehmenswachstum deutlich über dem Marktdurchschnitt resultieren.

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